16 Ocak 2010 Cumartesi

Das Leben des Propheten Muhammad

Das Leben des Propheten Muhammad
16 JANUAR 2010 SAMSTAG

Schon das Leben des Propheten Muhammad vor seiner Prophetenschaft beweist, dass er der von Gott Gesandte ist, und kündigt seine Prophetenschaft an:

Die außergewöhnlichen Dinge, die sich in der Nacht seiner Geburt ereigneten, sein besonderer Charakter, der sich bereits in seiner Kindheit abzeichnete, und die bedeutungsvollen Zeichen, die Menschen mit Einsicht an ihm beobachteten - sie alle wiesen darauf hin, dass Muhammad in Zukunft eine wichtige Mission zu erfüllen haben würde. [1]


Schon vor seiner Prophetenschaft setzte er sich gegen Ungerechtigkeiten zur Wehr und schloss sich Organisationen wie dem Hilf al-Fudul (Bündnis der Neugierde) an, die die Hilfsbedürftigen unterstützten und ihnen zu ihrem Recht verhalfen.

Trotz seiner edlen Abstammung schwelgte er nie im Luxus. Er wuchs als Waisenkind unter dem Schutz zunächst seines Großvaters und später seines Onkels auf. Mit dem Geld, das er durch den Handel, den er vor und nach seiner Heirat trieb, verdiente, unterstützte er Waisen, Witwen und mittellose Menschen. Deshalb häufte er auch keine Reichtümer an und hatte keine einflussreichen Förderer hinter sich.

Obwohl sein Volk moralisch verkümmert war, führte er ein außerordentlich keusches, diszipliniertes und tugendhaftes Leben. In seiner Kindheit beabsichtigte er nur zwei Mal, an Hochzeitsfeiern teilzunehmen. Aber bei beiden Anlässen wurde er vom Schlaf übermannt. (Also fiel sein Blick bei diesen Gelegenheiten auch nicht auf unschickliche Dinge und Bräuche, die der Islam später verbot.) Im Alter von 25 Jahren heiratete er Khadidscha, eine angesehene Witwe, die 15 Jahre älter war als er. Erst nach ihrem Tod, 25 Jahre später, heiratete er erneut. Diejenigen, die ihn kannten, sagten, dass er so schüchtern wie ein junges Mädchen war, wenn man ihm Heiratsangebote unterbreitete.
Muhammad's Kindheit und Jugend waren ein Prolog seiner Prophetenschaft. Sogar seine erbittertsten Feinde nannten ihn ‚der Vertrauenswürdige', denn niemand konnte abstreiten, dass er absolut aufrichtig und vertrauenswürdig wahr. Die Leute erzählten sich über ihn: "Wenn du dich auf eine Reise begibst, kannst du Muhammad ohne zu zögern deine Familie und deinen Besitz anvertrauen." Als die Kaaba einmal durch Regen und daraus resultierende Überschwemmungen teilweise zerstört worden war, bauten die Quraysch sie wieder auf. Der Augenblick nahte, an dem der Schwarze Stein an seinen Platz zurückgelegt werden musste. Der Person oder dem Stamm, der diese Aufgabe übernehmen würde, würde eine große Ehre zuteil werden; denn der Schwarze Stein wurde als heilig verehrt. Um eine Auseinandersetzung um diese Ehre zu vermeiden, erklärten sich alle damit einverstanden, Muhammad entscheiden zu lassen, wem sie gebühre. Er bat sie, ein Stück Tuch herbeizubringen, das er auf dem Boden ausbreitete. Dann legte er den Schwarzen Stein darauf und befahl den Anführern der Stämme, jeweils einen Zipfel des Tuchs in die Hand zu nehmen. Auf diese Weise hoben sie den Stein auf die erforderliche Höhe. Dort nahm ihn der künftige Gesandte Gottes selbst in die Hand und legte ihn an seinen Platz.

Muhammad war Analphabet. Zeit seines Lebens nahm er bei niemandem Unterricht, und keine Schriftkultur übte Einfluss auf ihn aus. Um sein vierzigstes Lebensjahr herum begann er, sich gelegentlich in die Höhle Hira zurückzuziehen. Eines Tages kam er mit einer neuen, vollkommen authentischen Botschaft als Heilmittel für die Wunden der Menschheit wieder hervor, und forderte alle literarischen Genies heraus, etwas Ähnliches zu Wege zu bringen.

Niemand unter seinen Feinden wagte es, ihn der Lüge oder des Betrugs zu bezichtigen. Um die Verbreitung seiner Botschaft zu behindern, bezeichneten sie ihn als Dichter, als Zauberer oder als Verrückten. Gelegentlich rechtfertigten sie ihre Ablehnung seiner Botschaft mit falschen Ausreden wie dieser: "Wäre dieser Koran doch nur einem der bedeutenden Männer der beiden Städte (Mekka und Ta'if) offenbart worden!"

Wie hätte ein 40-jähriger Mann, den seine Gemeinschaft für absolut aufrichtig und ehrenhaft hielt und der zu keiner Zeit irgendwelche moralischen oder intellektuellen Mängel hatte erkennen lassen, plötzlich und unerwartet zu einem Lügner werden sollen, der sein Volk mit böser Absicht betrügt, ohne jemals dabei ertappt zu werden. Selbst seine erbittertsten Feinde, die ihn schon jahrelang kannten, warfen ihm das nicht vor. Sie konnten ihm nie eine Lüge nachweisen, kamen seiner Forderung, ein dem Koran ähnelndes Dokument hervorzubringen, nicht nach und konnten ihn nicht in Misskredit bringen. Nach Jahren vergeblichen Widerstandes, der von niederen und selbstsüchtigen Motiven gesteuert war, akzeptierten schließlich sogar seine ärgsten Feinde wie Safwan ibn Umayya, Abu Sufyan ibn Harb, Amr ibn Al-As, Ikrima ibn Abi Dschahl und andere die Wahrheit seiner Botschaft.

Auch nachdem Muhammad das Amt des Propheten angetragen worden war, änderte er sein Leben nicht:

Wenn der Prophet Muhammad selbstsüchtige Vorstellungen und Absichten gehegt hätte, warum hätte er dann bis zu seinem 40. Lebensjahr warten sollen, um seinen Anspruch, ein Prophet zu sein, zu verkünden?

Bis zu seinem 40. Lebensjahr hatte niemand von ihm je eine rhetorisch anspruchsvolle Rede, Gespräche über religiöse und metaphysische Themen oder Formulierungen irgendwelcher Gesetze gehört. Auch hatte niemand je gesehen, dass er ein Schwert führte. Wie hätte sich dieser zurückhaltende ruhige und völlig unpolitische Mann so plötzlich in den größten Reformer, den die Welt jemals gekannt hat, verwandeln können? Er deutete die kompliziertesten Probleme der Metaphysik und der Theologie, hielt Reden über die Prinzipien des Niedergangs und Falls von Nationen und gab ethische Grundregeln vor. Er formulierte Gesetze für soziale Kultur, ökonomische Organisation, Gruppenverhalten und internationale Beziehungen. Er verwandelte sich mit einem Mal in einen so mutigen Soldaten, dass er sich auch in den heftigsten Kämpfen nie zurückzog. Er veränderte die Denkweise, Weltsicht, Glaubensauffassungen, Gewohnheiten und Moralbegriffe der Menschen.

In der einzigartigen Persönlichkeit des Propheten Muhammad verschmelzen viele unterschiedliche Rollen mit seiner eigenen Vortrefflichkeit. Er ist ein Mann der Weisheit und der Voraussicht, eine lebende Verkörperung seiner eigenen Lehren. Er ist ein hervorragender Staatsmann und ein militärisches Genie. Er ist ein Gesetzgeber und ein Lehrer moralischer Werte. Er ist eine schillernde spirituelle Persönlichkeit und ein religiöser Lehrmeister. Seine Vision schließt alle Aspekte des Lebens mit ein; und alles, was er berührt, wird besser und schöner. Seine Lehren regeln internationale Beziehungen ebenso wie die Gewohnheiten des täglichen Lebens: Essen, Trinken, Schlafen und Körperhygiene. Auf der Grundlage seiner Lehren gründete er eine Zivilisation und eine Kultur, die ein unglaublich feines, sensibles und vollkommenes Gleichgewicht in allen Aspekten des Lebens schufen, das nicht die geringste Spur irgendeines Makels, irgendeines Mangels oder irgendeiner Unvollständigkeit aufweist. Welche Fehler und Unzulänglichkeiten wirft man ihm vor, dass man seinen rechtmäßigen Rang als Prophet und Gesandter Gottes leugnet?

Muhammad lebte wie die Ärmsten seines Volkes. Alles, was er besaß, gab er für die Verbreitung seiner Botschaft hin. Trotz seiner Größe war sein Verhalten das eines bescheidenen und ganz gewöhnlichen Menschen. Er strebte nie nach materiellem Reichtum oder nach Profit und hinterließ seinen Erben kein Vermögen. Er bat seine Gefährten auch nicht darum, ihm oder seinen Nachkommen irgendwelche Reichtümer beiseite zu schaffen; ja, er untersagte seiner Familie und seiner Nachkommenschaft sogar, die Zakat (Sozialabgaben) anderer Menschen für sich in Anspruch zu nehmen.

Muhammad war überaus barmherzig. In Mekka zwang ihn die ständige Schikanierung, nach Medina zu emigrieren. Als er aber nach 5 Jahren Krieg Mekka schließlich ohne Blutvergießen eroberte, verzieh er all seinen Feinden, sogar den Heuchlern und den Ungläubigen. Zwar wusste er, wer die Heuchler waren, ihre Identität gab er jedoch nie preis; daher kamen auch sie in den Genuss der vollen bürgerlichen Rechte, zu denen das Glaubensbekenntnis und das Praktizieren des Glaubens ihnen einen Zugang verschafften.

Kindern gegenüber war der Prophet Muhammad besonders liebevoll. Immer wenn er Kinder weinen sah, setzte er sich an ihre Seite und nahm an ihren Gefühlen Anteil. Er empfand die Sorge der Mütter um ihre Kinder stärker, als die Mütter selbst es taten. Einmal sagte er: Ich stehe im Gebet und möchte es verlängern. Als ich aber ein Kind weinen höre, kürze ich das Gebet um seiner Mutter willen, die in der Gemeinschaft betet, ab. Er pflegte Kinder in den Arm zu nehmen und an sich zu drücken. Manchmal trug er sie auf der Schulter. Was Tiere betrifft, so erwähnte er einmal, dass eine Prostituierte von Gott zur Wahrheit geleitet wurde und schließlich ins Paradies kam, weil sie einem armen, vor Durst sterbenden Hund Wasser gegeben hatte; eine andere Frau hingegen sei zu Höllenqualen verdammt worden, weil sie eine Katze hatte verhungern lassen.

Der Prophet Muhammad war ein sehr sanfter Mensch, der nie etwas persönlich nahm. Er war niemals wütend auf jemanden, der ihm etwas angetan hatte. Als einige Leute seine Frau Aischa einmal verleumdeten, verzichtete er auf ihre Bestrafung, nachdem Aischa entlastet wurde. Oft kamen Beduinen zu ihm und benahmen sich unmanierlich; er aber runzelte noch nicht einmal die Stirn.

Der Prophet war auch ein sehr großzügiger Mensch, dem es gefiel, alles, was er besaß, zu verteilen. Nachdem ihm die Prophetenschaft übertragen worden war, stifteten er und seine wohlhabende Frau Khadidscha all ihre Besitztümer für die Sache Gottes. Als Khadidscha starb, hatten sie noch nicht einmal genug Geld, um ein Leichentuch zu kaufen; und der Gesandte Gottes musste sich Geld leihen, um den ersten Menschen, der sich zum Islam bekannt hatte, seinen ersten Anhänger, begraben zu können.

Dem Propheten zufolge ist die Welt wie ein Baum, unter dem Menschen sitzen, die auf einer langen Reise Schatten suchen. Niemand kann ewig in dieser Welt leben, und deshalb müssen die Menschen in ihr die notwendigen Vorbereitungen für den zweiten Teil der Reise treffen, der sie entweder ins Paradies oder in die Hölle führen wird. Die Aufgabe des Gesandten Gottes bestand darin, die Menschen mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln zur Wahrheit zu führen; und diese Aufgabe erfüllte er. Umar sah ihn einmal auf einer rauen Matte liegen, worauf er weinte und sagte:

"O Gesandter Gottes! Während Könige in weichen Federbetten schlafen, liegst du auf einer harten Matte. Du bist der Gesandte Gottes und verdienst es mehr als jeder andere Mensch, ein angenehmes Leben zu führen. Der Gesandte Gottes entgegnete: Bist du nicht damit einverstanden, dass der Prunk dieser Welt ihnen gehört, der der nächsten Welt aber uns?"

Der Islam empfiehlt kein mönchisches Leben. Er kam, um Gerechtigkeit und das Wohlergehen der Menschheit zu gewährleisten, warnt die Menschen andererseits aber auch vor übermäßigem Luxus. Aus diesem Grund haben sich viele Muslime für eine asketische Lebensweise entschieden. Obwohl die Mehrheit der Muslime nach dem Tod des Gesandten zu Wohlstand kam, wählten einige von ihnen wie z.B. die Kalifen Abu Bakr, Umar und Ali ein karges Leben; zum einen, weil sie dies selbst für richtig hielten, und zum anderen, um dem Vorbild des Propheten zu folgen.

Der Prophet Muhammad war ein sehr bescheidener Mensch. Mit jedem höheren Rang, den er erklomm, wuchsen auch seine Demut und Dienstbereitschaft gegenüber Gott. Er war lieber ein Diener-Prophet als ein König-Prophet.

Beim Bau der Moschee in Medina trug er je zwei von der Sonne getrocknete Ziegelsteine, als alle anderen nur einen trugen. Beim Ausheben eines Grabens um Medina, der während des Grabenkrieges der Verteidigung der Stadt diente, banden sich die Gefährten, um den Hunger nicht zu spüren, einen Stein um den Bauch; der Gesandte jedoch band sich zwei um, weil er noch viel hungriger als alle anderen war. Als ein Mann einmal auf Grund des Ehrfurcht gebietenden Erscheinungsbilds Muhammad's zu zittern begann, beruhigte ihn der Gesandte: Bruder! Hab keine Angst! Ich bin ein Mensch wie du, dessen Mutter trockenes Brot zu essen pflegte. Einmal zog ihn eine geistesgestörte Frau an der Hand mit sich und sagte: "Komm mit mir und erledige meine Hausarbeit!" Der Gesandte Gottes kam ihrem Wunsch nach. Seine Frau Aischa berichtete, dass der Gesandte seine Kleidung selbst flickte, seine Schuhe ausbesserte und den Frauen bei der Hausarbeit half. Ali, der vierte Kalif beschreibt den Propheten wie folgt:

"Der Gesandte Gottes war, was das Geben betrifft, der großzügigste Mensch. In puncto Geduld und Ausdauer war er der Beharrlichste. Er führte das aufrichtigste Wort, war ein zuverlässiger Kamerad und opferte sich für die Familie auf. Wer ihn zum ersten Mal sieht, wird von Ehrfurcht vor ihm ergriffen, wer ihn aber sehr gut kennt, fühlt sich von ihm angezogen, und wer den Versuch unternimmt ihn zu beschreiben, sagt: ‚Ich habe weder vor ihm noch nach ihm jemals jemanden wie ihn gesehen.''

Was sonst, wenn nicht die Übermittlung der Botschaft Gottes und die Übernahme des Amtes der Prophetenschaft hätte ihn dazu veranlassen können, ein so karges Leben zu führen? Welches überzeugende Argument ließe sich gegen seine Prophetenschaft vorbringen?

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[1] In der Nacht seiner Geburt kippten beispielsweise die meisten Götzenbilder in der Kaaba um. Der Palast des sassanidischen Herrschers wackelte und bekam Risse, und seine vierzehn Spitztürme stürzten ein. Der kleine See von Sawa in Persien versickerte im Boden, und das Feuer, das von den Magiern in Istakhrabad angebetet wurde und 1.000 Jahre lang ständig gebrannt hatte, erlosch. [Anm. d. Übers.]

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